Nach schon einiger Zeit in Afrika war es nun endlich so weit: wir gingen richtig wilde Tierchen suchen - also nicht nur welche in einem privaten Park oder Gehege (obwohl die Cheetahs ja wirklich suess waren). Also fuhren wir weg von der Kueste in den Addo National Park. Erst einmal mussten wir etwas schlucken, die Preise fuer Uebernachtung sind hier gesalzen.
Aber, wenn schon dann richtig und wir goennten uns eine edle Landunterkunft inklusive Wellnessbehandlung inmitten von Orangenhainen. Wie wir herausfanden, war es noch fast die guenstigste Option in der Region. Es war aber ein herrliches Gefuehl, in ein Zimmer zu gehen, bei dem man sich nicht vor verfleckten Betten und siffigen Badezimmern ekeln
musste. Wir reservierten gleich fuer 2 Naechte und genossen den ungewohnten Luxus. Dazu goennten wir uns beide noch eine halbstuendige Massage - die geschundenen Koerper muessen ja auch mal gepflegt werden :-). Von den vielen Strandspaziergaengen hatten wir schon einige Verspannungen ;-). Jaja, seid nur neidisch - das Leben kann so schoen sein, wenn man es nicht nur so ernst nimmt!
Dann war der grosse Tag gekommen. Wir schmissen die Kutsche an und fuhren im 1. Gang fuer 5 Stunden quer durch den 3980 qkm grossen Addo Park. Schon nach 1 Minute das erste wilde Tier: eine riessige Schildkroete. Kurz danach Unmengen an Warzenschweinen. Es waren so viele, wir dachten schon, diese Pumbas wurden hier erfunden. Sie sehen aber wirklich aus wie im Film! Dann bekamen wir den Tipp von einem anderen suchenden Paerchen, auf eine Offroadstrecke zu gehen, wo sie ein paar Elefanten getroffen hatten. Auf dem Weg dorthin sahen wir viele Kudus und die ersten Bueffel. Also, den ersten der Big Five haben wir dann schon gesehen. Und ploetzlich, an einem ganz schmalen Sandweg direkt vor unserem Auto standen sie: eine ganze Familie Elefanten. Von alt und riessig bis zum Mini waren alle dabei. Es war ein beeindruckendes Bild. Als der
aelteste und groesste allerdings neben unserem Auto vorbeilief und wir nur durch die Scheibe von ihm getrennt waren (und die hatte ich noch leicht geoeffnet), blieb uns der Atem stehen. Haette ich den Arm ausgestreckt, haette ich seinen Oberschenkel streicheln koennen. Ein beaengstigend grosses Tier mit seinen ca. 7 Tonnen. Wir atmeten erst wieder, als er vorbei war und konnten dann auch ueber die aengstlichen Gesichter der Leute im Auto hinter uns Lachen (gemein, gell!). Es war toll. Ansonsten fanden wir an einem Wasserloch noch viel mehr Elis und auch noch weitere Bueffel. Es war sensationnell und eine eigene Fahrt durch so einen Park ist einfach viel schoener als eine gefuehrte Safari, denn man kann die Tiere so lange anschauen, wie man will. und wir blieben sehr lange bei den Elis.....
Weiter zogen wir dann in das nette Staedtchen Grahamstown und statteten dem Oertchen Hamburg an der Sunshine Coast einen Besuch ab. Was fuer einen Traumstrand gab es da.
East London bot nicht viel und so verbrachten wir noch eine Nacht in Gonubie, einem einem Strandort noerdlich der Stadt. Dann hatten wir eigentlich geplant, an die Wild Coast zu gehen und fuhren weiter gen Norden. Hier wurde es Richtung Kwazulu Natal nun immer afrikanischer. Die Villen waren verschwunden und arme Bauernhaeuser bestimmten das Bild. Eine schoene Kulisse. Leider wurde das Wetter immer schlechter, so dass wir uns entschieden, die Wild Coast von unserem Plan zu streichen. Schade, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Weiter nach Norden wollten wir auch nicht, dass haette zeitlich nicht mehr gereicht und so zogen wir direkt weiter Richtung suedliche Drakensberge. Wir wollten in Maclear uebernachten, einem Bergdorf. Dort war leider alles ausgebucht und wir mussten weiter nach Ugie. Dies war einfach nur ein Alptraum. Es gab irgendwie nur eine Unterkunft, die fuer eine katastrophale Leistung viel Geld wollte. Es wurde dunkel und wir hatten keine Wahl. Im ganzen Ort gab es kein
Restaurant und so fanden wir in einem Supermarkt am Rande des Townships noch Dosenfutter. Ein besonderes Erlebnis war dann, als wir in eine komplett schwarze Bar gingen, um Bier zu kaufen (die Bar war gleichzeitig Liquor Store). Als einzige Weisse wurden wir gut beobachtet, die meisten waren sehr freundlich und erfreut uns dort drin zu sehen. Bei anderen dachten wir allerdings, sie hauen uns gleich kurz und klein. Aber wir bekamen unser Bier, heizten dann unsere grausame Unterkunft mit dem geoeffneten Ofen und stiessen so auf meinen Geburtstag an. Nun ja, ein guter Rutsch in das neue Lebensjahr war das nicht gerade. Aber sehr erlebnisreich....
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